«Ein Waldspaziergang ist gesund» Ja, das wissen wir, sagt ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung. Bislang hat sich der Waldeigentümer über diese Aussage gefreut.
Mit der Corona Pandemie hat sich vieles geändert. Seit März sind die Waldbesuche stark angestiegen. Besonders die Frequentierung an normalen Wochentagen hat stark zugenommen. Herr und Frau Schweizer verbringen mehr Zeit Zuhause. Ferien sind aufgrund der bekannten Gegebenheiten gestrichen. Im öffentlichen Raum gilt Maskenpflicht und beim Einkaufen besteht die Gefahr sich vom Coronavirus anstecken zu lassen. So entscheiden sich viele für einen Waldspaziergang. Hier kann man noch ohne Maske laufen, tief einatmen, Niesen oder sogar Husten, ohne dass man böse Blicke auf sich zieht. Im Wald muss man nicht alle 15 Minuten lüften. Hier gibt es frische Luft im Überfluss. Sogar das BAG rät zu Aktivitäten im Freien wie etwa einer Fackeltour im Wald oder einer Waldweihnacht.
Respektvolle Besucher erwünscht
Wer sich im Wald bewegt, soll sich an die Ordnung und Gebote halten. Die Arbeitsgemeinschaft für den Wald AfW hat speziell zu diesem Thema eine Wald Knigge (https://www.afw-ctf.ch/de/wald-knigge) mit Tipps für einen respektvollen Waldbesuch veröffentlicht. Abgebrannte Fackeln, Kerzenstummel und verbrauchte Hygienemasken sind kein Baumschmuck und ein Plastiksack mit leeren Flaschen unter der Tanne, freut niemanden. Deshalb müssen alle dazu beitragen den Wald sauber zu halten. Im Gegenzugerhalten die Besucher kostenlos einen gesunden und Virenfreien Erholungsraum um Kraft zu tanken.
Schwieriges Jahr für Waldeigentümer
Eine hohe Besucherfrequenz, speziell unter der Woche, führt im Wald zu mehr Aufwand. Normal konnte für Holzerntearbeiten Wochentags eine Waldstrasse ohne Probleme gesperrt werden. Heute ist dies fast nicht mehr möglich. Viele Passanten ignorieren Absperrungen und Verbote und bringen sich damit selbst in Gefahr. Der Aufwand für die Kontrollen während der Fällarbeiten hat zugenommen. Und damit auch der Aufwand und die Kosten. Mit dem aktuell sehr tiefen Holzpreis und die vielen, vom Borkenkäfer befallenen Bäume, bringen keinen finanziellen Ertrag mehr. Ein Grossteil der Forstbetriebe kann unter diesen Voraussetzungen keine schwarzen Zahlen schreiben.
Generalversammlung einmal anders
Eigentlich hätten heute rund 250 Delegierte und Gäste die 97. Generalversammlung des Waldwirtschaftsverbandes St.Gallen und Liechtenstein anlässlich der ordentlichen Generalversammlung den Verrucano Saal in Mels besuchen sollen. Die aktuellen Schutzbestimmungen des BAG liessen dies nicht zu. Der Vorstand hat Ende Oktober entschieden, dass er Gebrauch macht von Artikel 6a der «Verordnung 2 über die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavi-rus» vom 16. März 2020. Die Mitglieder wurden mit den notwendigen Unterlagen bedient und gebeten ihre Rechte auf schriftlichem Weg auszuüben und über die Anträge des Vorstandes abzustimmen. Die Generalversammlung findet nun ohne persönliche Teilnahme der Gäste und Mitglieder statt. Anstatt der vielen Teilnehmer trafen sich Präsident Thomas Ammann, GPK Mitglied Walter Kobelt und Geschäftsführer Heinz Engler im Sitzungs-zimmer des Gemeindehauses in Marbach, um die schriftlich eingegangenen Wahl- und Abstimmungsunterlagen auszuwerten.
Bewährte Kräfte wieder gewählt
Da das Jahr 2020 ein Wahljahr ist, mussten die Vorstandsmitglieder in ihrem Amt bestätigt wer-den. Zusätzlich standen eine Abstimmung zur Anpassung der Statuten und für den Kauf einer Immobilie an, über welche die Mitglieder abstimmen konnten. An der schriftlichen Abstimmung haben 128 Mitglieder teilgenommen. Dies ist eine Stimmbeteiligung von 56%. Protokoll, Jahresbericht und Jahresrechnung wurden jeweils mit grosser Mehrheit genehmigt. Die zur Wiederwahl angetretenen Vorstandsmitglieder, Reto Bless, Kaltbrunn, Ro-ger Büsser, Schänis, Christian Gross, Ebnat-Kappel, Roman Gschwend, Flawil, Gerhard Konrad, Schaan und Albert Weder, Marbach wurden mit grosser Mehrheit für eine weitere Amtsperiode gewählt. Präsident Thomas Ammann wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Urban Hettich aus St. Gallen und Axel Zimmermann aus Pfäfers. Als 3. GPK-Mitglied wurde Manuela Gemperle aus Kirchberg gewählt Die bisherigen GPK-Mitglieder Harald Herrsche aus Montlingen und Walter Kobelt aus Marbach wurden bestätigt. Der Anpassung der Statuten wurde mit 111 JA, 6 Nein und 11 Enthaltungen zugestimmt. Zu den beiden Anträgen zum Immobilienprojekt folgten die Mitglieder ebenfalls den Anträgen des Vorstandes mit 113 JA, 8 Nein und 7 Enthaltungen. Gemäss Beschluss wird nun der Verband im Herbst 2021 seine Geschäftsstelle nach Degersheim verlegen.